Gehirndoping Studie: Gehirndoping unter Studenten weit verbreitet

Viele Studenten stehen während ihres Studiums unter einem enormen Leistungsdruck und ständiger Anspannung. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass manche der Studierenden zu Gehirndopingmitteln greifen um beim Lernen und bei Prüfungen länger aufnahmefähig und geistig fitter zu sein. Zu dieser Problematik gab es aber bisher keine wissenschaftlich ermittelten Zahlen oder sonstig Befunde, die die Einnahme von leistungssteigernden Pillen bei Studenten nachweisen.

Doch jetzt wurde durch die Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) eine Studie durchgeführt, in der die Angaben von etwa 8 000 Studenten und Studentinnen analysiert wurden. Die Ergebnisse bringen Licht ins Dunkle und zeigen, wie groß der Anteil der Hirndopenden an deutschen Hochschulen wirklich ist. Hier ein kleiner Auszug aus den Ergebnissen der Studie:



  • Die meisten Studierenden (84 %) haben schon einmal davon gehört, dass Substanzen mit dem Ziel der geistigen Leistungssteigerung eingenommen werden. Einen persönlichen Bezug dazu haben jedoch nur wenige: 70 % der Studierenden kennen selbst niemanden, die/der entsprechende Mittel nimmt bzw. eingenommen hat. Studierende, die Personen kennen, die ihr Gehirndopen, ordnen diese deutlich häufiger dem Hochschulbereich zu als zum Freundes oder Familienkreis (23 % vs. 13 %).
  • Die große Mehrheit der Studierenden (88 %) hat keine eigenen Erfahrungen mit dem Hirndoping. Für die meisten (71 %) kommt dergleichen nicht infrage; 17 % jedoch können sich durchaus vorstellen, leistungssteigernde Mittel anzuwenden. Zwölf Prozent der Studierenden hat nach eigener Auskunft seit Beginn des Studiums eine oder mehrere Substanzen eingenommen, um die Studienanforderungen besser bewältigen zu können.
  • Mit der Studiendauer - damit auch dem Alter - wächst der Anteil der Hirndopenden unter den Studierenden. In den Anfangssemestern (1. bis 4. Hochschulsemester) gehören 3 % zu den Hirndopenden. Unter Studierenden ab dem 13. Hochschulsemester fällt dieser Anteil mit 8 % mehr als doppelt so hoch aus. Studierende der Fächergruppe Medizin/ Gesundheitswissenschaften weisen mit 8 % einen signifikant höheren Anteil an Hirndopenden auf als in den übrigen Fächergruppen, wo er zwischen 5 % und 6 % variiert.

  • Am häufigsten werden leistungssteigernde Mittel zur Prüfungsvorbereitung eingesetzt (Hirndopende 55 %, Soft-Enhancende 58 %). Genereller Stress ist die am zweithäufigsten genannte Anwendungssituation (Hirndopende 53 %, Soft-Enhancende 35 %). Etwas seltener wird Hirndoping im Zusammenhang mit Prüfungssituationen angewandt (45 %). Für Soft-Enhancement hingegen sind sie eine klassische Anwendungssituation (60 %).
  • 43 % der Hirndopenden bekommen entsprechende Präparate über eine ärztliche Verschreibung. Diese Bezugsquelle wird von Studierenden der Fachrichtung Medizin/ Gesundheitswissenschaften mit 62 % signifikant häufiger als von Studierenden anderer Fachrichtungen angegeben. Ähnlich bedeutsam wie Rezepte sind Apotheken. Hierüber beziehen 42 % die leistungssteigernden Substanzen. Für Soft-Enhancende ist die Apotheke sogar die wichtigste Bezugsquelle (59 %). Etwa ein Drittel (32 %) kauft entsprechende Mittel in Drogeriemärkten.


Die kompletten Ergebnisse der Studie vom HIS können Sie sich hier als PDF ansehen und downloaden.



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Zusammenfassung

Eine Studie zum Thema Gehirndoping, die vom HIS durchgeführ wurde, hat zum ersten Mal Zahlen hervorgebracht, wie verbreitet Gehirn Doping bei Studenten ist.

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