Dass Schule harte Arbeit ist, trifft nicht nur auf die Lehrer zu. Auch Schüler erfahren es jeden Tag am eigenen Leib, dass ihnen nichts geschenkt wird und dass nur derjenige weiter kommt, der gute Leistungen bringt.
Das Fatale ist, dass gute Leistungen alleine auch nicht ausreichen, um einen erfolgreichen Schulabschluss schaffen zu können. Nur die Besten setzen sich später bei der Suche nach einer Lehrstelle durch oder werden bei der Vergabe von Studienplätzen bevorzugt. Ein Stipendium erhält sogar nur derjenige, der noch besser als die anderen ist. Schon Schüler müssen lernen, dass man über die Leistung definiert wird und wie existenziell wichtig ein Bestehen im Konkurrenzkampf ist.
Der Griff zur Pille ist deshalb für viele Schüler eine willkommene Unterstützung der eigenen Fähigkeiten, mit dem Ziel, diese zu verbessern. Wer sich schlecht konzentrieren kann, hilft mit Medikamenten nach und wer Probleme hat, Erlerntes zu behalten, greift zu Stimulanzien, welche das Gehirn so beeinflussen, dass sich die Vokabeln fest in die Gehirnzellen verankern und jederzeit abrufbar sind. Neuro Enhancing für Schüler nimmt mittlerweile ein Ausmaß an, das an den Verbrauch von Psychopharmaka bei Studenten heranreicht. Es gibt aber auch immer mehr Grund dafür, auf die Erhöhung der Leistungsanforderungen in der Schule zu reagieren.
Man braucht sich nur die Verkürzung der Gymnasialzeit von 9 auf 8 Jahren anzuschauen, um zu wissen, dass diese Maßnahme automatisch eine Erhöhung der Belastung für Schüler mit sich bringt. Es sind aber auch die Lehrer, die unter dem hohen Anforderungsniveau an den Schulen zu leiden haben. Nicht umsonst kommt die Stresskrankheit Burnout am verbreitetsten bei Lehrern vor. Gehirndoping wird deshalb an den Schulen von Schülern wie Lehrern gleichermaßen angewendet. Eine Unterstützung der Konzentrationsfähigkeit ist bei Lehrern genauso häufig Motivation für Gehirn Doping wie die Erhöhung der Aufmerksamkeit.